Der unterschätzte Recruiting-Kanal: Empfehlungen & Netzwerke
Empfehlungen? Klingt erstmal altmodisch.
Vielleicht sogar nach: „Hat der Schwager gesagt, der Sohn von der Nachbarin sucht was.“
Aber richtig genutzt, sind Empfehlungen einer der effizientesten Recruiting-Wege – gerade im Mittelstand.
Weil sie Vertrauen mitbringen. Weil sie Reichweite schaffen. Und weil sie fast nichts kosten.
Warum Empfehlungen oft besser funktionieren
Eine Empfehlung bedeutet:
Jemand steht mit seinem Namen für eine Person ein.
Das ersetzt kein CV und kein Bewerbungstool der Welt.
Vorteile:
Bewerber:innen kennen den Kontext – sie wissen oft, worauf sie sich einlassen
Die Passung ist realistischer: fachlich wie menschlich
Prozesse sind schneller: weniger Overhead, mehr Verbindlichkeit
Empfehlungen schaffen also Vorauswahl durch Vertrauen.
Und warum sie trotzdem kaum genutzt werden
Viele Unternehmen warten auf Empfehlungen – statt sie aktiv zu fördern.
Typische Denkfehler:
„Wenn sich jemand kennt, melden die sich schon.“
„Das bringt eh nichts.“
„Wir posten ja auch auf LinkedIn – das reicht.“
Fakt ist:
Empfehlungen brauchen einen klaren Rahmen.
Nur dann werden sie produktiv.
Wie du Empfehlungen gezielt nutzt
1. Sprich dein eigenes Team aktiv an:
Wer passt zu uns?
Wen würdest du sofort wieder einstellen?
Wer ist dir in letzter Zeit fachlich aufgefallen?
2. Mach es einfach:
Kurze Landingpage oder QR-Code mit der offenen Stelle
Formulierungshilfen oder Texte, die Mitarbeitende direkt teilen können
3. Setz Anreize, wenn es passt – aber ehrlich:
Geldprämien funktionieren, ja.
Aber oft reicht auch Wertschätzung, z. B. Erwähnung im Team-Call, kleine Überraschung etc.
4. Nutze dein erweitertes Netzwerk:
Ehemalige Mitarbeitende
Geschäftspartner
Freelancer, Ex-Kollegen, Events
→ Frag gezielt: „Kennst du jemanden, der …?“
Und was das mit Vertrauen zu tun hat
Gerade im Mittelstand funktioniert Recruiting über Beziehungen.
Das ist kein Zufall – das ist Stärke.
Empfehlungen sind kein Zufallsprinzip.
Sie sind ein Zeichen dafür, dass Menschen gern mit euch arbeiten – und andere daran teilhaben lassen.
Wenn niemand jemanden empfiehlt, ist das auch ein Signal.
Fazit
Empfehlungs-Recruiting ist kein Bonus – es ist ein echter Hebel.
Und wer sein Umfeld aktiviert, bekommt oft genau die, die keine Lust auf Jobportale haben – aber offen für den richtigen Impuls sind.
Nicht laut, nicht trendy – aber wirksam.